Gedenken, erinnern, lernen
Jedes Jahr besuchen rund 900.000 Menschen aus der ganzen Welt diesen Ort. Das KZ Dachau ist zum Symbol für die Gräuel nationalsozialistischen Terrors geworden. Die Gedenkstätte ist der Erinnerung an die Opfer dieser Verbrechen gewidmet.
Geschichte prägt Identität und verpflichtet: Aus diesem Selbstverständnis heraus arbeiten 75 umfassend ausgebildete Referent*innen des Dachauer Forums seit vielen Jahren in der KZ-Gedenkstätte Dachau.
In einem geführten Rundgang erleben Sie den Ort, erfahren mehr zu dessen Geschichte und die historischen Hintergründe, was hier geschah und was uns das heute angeht.
Rundgänge in der KZ-Gedenkstätte Dachau
Überblicks- und Schwerpunktrundgänge und digitale Angebote
Unsere Angebote können in deutscher, englischer, französischer, italienischer, polnischer, slowakischer und spanischer Sprache gebucht werden.
Neben dem allgemeinen Überblicks-Rundgang bieten wir Ihnen erweiterte Rundgänge mit thematischem Schwerpunkt, Seminare und digitale Angebote für Gruppen und Schulklassen an. Bei unseren Schwerpunktrundgängen und digitalen Angeboten bleibt für die Teilnehmer*innen mehr Zeit für Rückfragen und Vertiefung von Spezialthemen.
Das Erzbischöfliche Ordinariat, Kath. Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau unterstützt die Gedenkstättenarbeit im Dachauer Forum großzügig.
Ihre Ansprechpartnerinnen
rund um Ihren Gedenkstättenbesuch
Überblicks-Rundgänge
für Gruppen in der KZ-Gedenkstätte Dachau
An authentischen Orten innerhalb der Gedenkstätte wie z.B. dem ehemaligen Appellplatz, dem „Bunker“, dem Jourhaus, dem Krematorium, aber auch im Museum erhalten Sie einen Überblick zur Geschichte des Konzentrationslagers, den Menschen, die hier leben mussten und ihrem Umfeld.
Einige Themenbereiche, die behandelt werden, sind: NS-Zeit und KZ-System, Funktionen des KZ Dachau, die Häftlinge und ihr Schicksal, Alltag im Konzentrationslager. Gespräche und Reflexion mit den Teilnehmern gehören ebenfalls zum Rundgang.
Sprachen: deutsch, englisch, französisch, spanisch, italienisch, polnisch, slowakisch, russisch
Dauer: ca. 2,5 Stunden
Kosten pro Gruppe und Referent*in: 100 €
Schwerpunkt-Rundgänge
für Gruppen in der KZ-Gedenkstätte Dachau
Die Angebote enthalten einen Überblicks-Rundgang und werden anschließend im Gespräch vertieft. Zeitlicher Umfang: Vier oder sechs Stunden. An einzelnen Stationen während des Rundgangs und in anschließender Diskussionsrunde widmen Sie sich einem besonderen Aspekt der Geschichte des Nationalsozialismus und stellen Bezüge her zu heute. Einige Schwerpunkt-Rundgänge können auch online durchgeführt werden. Alle Schwerpunkt-Rundgänge können nach Absprache 4-stündig (Gebühr 140 €) und auch 6-stündig (Gebühr 190€) durchgeführt werden. Bitte vermerken Sie dies im Hinweisfeld bei der Anmeldung.
Täter im Nationalsozialismus
Täter im Nationalsozialismus
Profile, Motive – und der „SS-Mann in uns“
Eine KZ-Gedenkstätte ist ein Ort des Gedenkens an die Opfer. Zugleich ist sie ein ehemaliger Tatort: Menschen haben im Konzentrationslager andere erniedrigt, gepeinigt, ermordet. Wer waren die Täter in den Konzentrations- und Vernichtungslagern, in SS-Einsatzgruppen, „Euthanasie“-Anstalten … und an zahllosen Schreibtischen? Woher kamen sie? Was wurde aus ihnen? Was hat sie zu ihren Taten bewegt? Waren sie „völlig anders“ als wir heute – oder steckt womöglich in jedem von uns ein solcher Täter? Einfache Antworten darauf gibt es nicht. Annäherungen bieten Ihnen Schwerpunkt-Rundgänge und Seminare über Täter im Nationalsozialismus.
NS-Täter: Profile und Biographien
An einzelnen Stationen Ihres Rundgangs in der Gedenkstätte erfahren Sie von unterschiedlichen Handlungsfeldern und „Typen“ von NS-Tätern. Zum Beispiel:
- „Alte Kämpfer“ aus der Frühzeit der NS-Bewegung mit ihren brutal wirkenden rassistischen und politischen Feindbildern;
- Ärzte, Juristen und andere Akademiker, die sich als „Elite“ einer neuen unsentimentalen Generation wähnten und etwa nichts dabei fanden, Menschen in „medizinischen“ Versuchen zu opfern;
- willfährige Bürokraten und Technokraten eines erbarmungslos effizienten Ausbeutungs- und Vernichtungsapparates;
- Jugendliche, die oft schon mit 16 Jahren der SS beitraten und in Dachau, dem Ausbildungszentrum der „Totenkopfverbände“, die Schule des Terrors durchliefen …
WARUM? Annäherungen an Motive von NS-Tätern
Schon im Laufe des Rundgangs werden sich Fragen nach Hintergründen und Motiven der Täter aufdrängen, etwa:
- Waren sie Sadisten, von einer krankhaften Blutgier getrieben?
- Waren sie Außenseiter: „Zurückgesetzte“, „Minderbegabte“ und „gescheiterte Existenzen“ (Eugen Kogon)? Oder kamen sie vielmehr aus der „Mitte der Weimarer Gesellschaft“ (Karin Orth)?
- Peinigten und töteten sie in einer Sphäre „absoluter Macht“: „nicht weil sie mussten, sondern weil sie durften“ (Wolfgang Sofsky)?
- Waren sie „ganz gewöhnliche Männer“ (Christopher Browning)? – Waren sie Menschen wie wir heute?
Vertiefungen
Im Anschluss an die Führung können die Teilnehmer diese und andere Fragen in einem Diskussionsraum auf dem Gelände der Gedenkstätte vertiefen. Je nach Interesse und Zeit zum Beispiel …
- in kurzen Gruppenarbeiten mit anschließendem Austausch im Plenum, etwa mit Meinungskarten zu möglichen Motiven „der“ Täter;
- in ausgewählten Filmausschnitten mit Aussagen ehemaliger NS-Täter;
- in Dokumentarfilmen zu Experimenten aus der Sozialpsychologie, die auf bedrückende Weise nahe legen, wie in bestimmten Situationen viele von uns heute zu „Tätern“ werden könnten;
- in gemeinsamen Diskussionen und Reflexionen, an deren Ende die Frage nach dem eigenen Verhalten stehen mag.
Zivilcourage damals – Zivilcourage heute
Zivilcourage damals – Zivilcourage heute
Mitläufer, Zuschauer, Wegschauer …?
In einem Land, wo Verfolgung und Unterdrückung herrschten, wo Täter und Mitläufer, Zuschauer und Wegschauer das Bild bestimmten, schien Zivilcourage erloschen zu sein. Und doch gab es sie: Menschen, die für Demokratie und für die Rechte anderer eintraten; Retter und Helfer, die sich für Verfolgte einsetzten; Häftlinge in Konzentrationslagern, die sich unter extremen Bedingungen Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit bewahrten. Schwerpunktführungen zu Zivilcourage damals – Zivilcourage heute zeigen Beispiele solcher Menschen, zeichnen ihre Motive und Handlungsfelder nach und werfen die Frage auf, was Zivilcourage für uns bedeuten mag – und wie wir sie heute leben können.
Handlungsspielräume – Muss man wirklich müssen?
Die Verfolgung, Unterdrückung und Ermordung von Millionen war keine Naturkatastrophe, die „von außen“ über Deutschland gekommen wäre oder nur durch Befehl „von oben“. Auf dem Rundgang durch die Gedenkstätte wird erfahrbar: Menschen hatten und haben häufig Handlungsspielräume; sie können sich entscheiden. Es gab nicht Wenige, die sich vor und auch im „Dritten Reich“ für Demokratie und Menschenrechte einsetzten. Sie aber waren mit Nationalsozialisten konfrontiert und wurden von der Masse der Gleichgültigen und Passiven im Stich gelassen. Es gab KZ-Häftlinge, die unter Einsatz ihres Lebens Informationen aus dem Lager schmuggelten, ihren Mitgefangenen Medikamente zukommen ließen, sie vor todbringenden Transporten retteten. Es gab SS-Männer, die ihren Handlungsspielraum erkannten und zugunsten von Häftlingen nutzten. Es gab Staatsanwälte, die 1933 Morde im KZ Dachau aufdeckten, deswegen noch im Jahr nach der „Machtergreifung“ ermittelten und immerhin die Ablösung des Kommandanten bewirkten. Es gab selbst in den Kriegsjahren mehrere zehntausend Menschen in Deutschland, die untergetauchte Juden unterstützt und dadurch vielen von ihnen das Überleben ermöglicht haben.
Was fördert Zivilcourage? Was hemmt sie?
Angesichts solcher Handlungsspielräume werden sich schon im Laufe der Führung Fragen aufdrängen: Waren die Zivilcouragierten im „Dritten Reich“ Menschen mit besonderen Eigenschaften? Ist Zivilcourage ein Persönlichkeitsmerkmal: man hat es oder man hat es nicht? Warum übersehen wir oft unsere Handlungsspielräume? Warum ignorieren wir in bestimmten Situationen die eigene Verantwortung? Wann greifen wir ein, wenn andere bedroht sind? Wann setzen wir uns für Rechte und Interessen von Mitmenschen ein? Wann stehen wir für eigene Rechte auf?
Vertiefungen
Im Anschluss an die Führung können die Teilnehmer*innen Fragen in einem Seminarraum auf dem Gelände der Gedenkstätte in Gruppenarbeit, mit Hilfe von Filmmaterial, in gemeinsamer Diskussion und Reflexion vertiefen. Je nach Interesse und Zeit zum Beispiel …
- durch Übungen, in denen es darum geht, zur eigenen Meinung zu stehen, verschiedene Formen von Gewalt wahrzunehmen, für die jeweiligen Opfer zu sensibilisieren usw.;
durch Kurzfilme etwa zu Notfall- und Bedrohungssituationen in der Öffentlichkeit, an denen sich Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Eingreifens aufzeigen lassen; - durch Forschungen aus der Sozialpsychologie zu Gruppendruck, Gehorsam, Deindividuation, Verantwortungsdiffusion usw., die auf „Feinde“ der Zivilcourage in uns selbst aufmerksam machen;
- durch gemeinsame Diskussionen und Reflexionen, an deren Ende die Frage nach dem eigenen sozialen Mut im Alltag stehen mag: in Schule und am Arbeitsplatz, unter Freunden, in der Öffentlichkeit …
Dachau und das Lager
Dachau und das Lager
Die Dachauer Bevölkerung und das Konzentrationslager
Im Würmmüllerhölzl, etwa 5 km vom damaligen Markt Dachau entfernt, errichtete das Bayerische Kriegsministerium im Jahre 1915 die Königliche Pulver- und Munitionsfabrik. Dachau hatte damals ca. 5500 Einwohner. Nach dem 1. Weltkrieg blieb dieses Gelände lange ungenutzt, bis die Nationalsozialisten hier 1933 das Konzentrationslager Dachau errichteten, welches bis April 1945 bestand. Diese 12 Jahre prägen bis heute das Bild Dachaus in der Welt.
Daraus ergeben sich Fragen, die nicht nur für die Menschen in Dachau interessant sind:
- Wie war das Verhältnis von Stadt und Lager während des Dritten Reiches?
- Welche Verbindungen bestanden zwischen der Stadt und dem Lager?
- Was konnte die Bevölkerung damals über das Konzentrationslager erfahren?
- Wie ging und geht Dachau seit 1945 mit dieser Vergangenheit um?
Häftlingsschicksale
Häftlingsschicksale
Leben und Leiden im KZ Dachau
Bei diesem Schwerpunktrundgang stehen das Leben und Leiden einzelner Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau im Mittelpunkt. Die Gruppe nähert sich mit der Hilfe von Biografien aus dem Dachauer Gedächtnisbuch dem Schicksal einiger Gefangener an. Die Teilnehmer*innen erhalten im Vorfeld Gedächtnisblätter mit Biographien zur Bearbeitung, die dann vor Ort präsentiert werden. Auch ein Film steht zur Vorbereitung zur Verfügung. Beim Rundgang über das Gelände der KZ-Gedenkstätte werden diese Einzelschicksale mit dem historischen Ort in Bezug gesetzt. In einem Nachgespräch werten die Teilnehmenden ihre Eindrücke aus dem Rundgang aus und können ausgewählte Häftlingsbiografien nachbereiten.
Jüdische Häftlingsschicksale
Jüdische Häftlingsschicksale
Leben und Leiden jüdischer Gefangener im KZ Dachau
Bei diesem Angebot stehen das Leben und Leiden einzelner jüdischer Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau im Mittelpunkt. Die Gruppe nähert sich mit der Hilfe von Biografien aus dem Dachauer Gedächtnisbuch dem Schicksal einiger Gefangener an. Die Teilnehmer*innen erhalten im Vorfeld Gedächtnisblätter mit Biographien zur Bearbeitung, die dann vor Ort präsentiert werden. Auch ein Film steht zur Vorbereitung zur Verfügung. Bei einem Rundgang über das Gelände der KZ-Gedenkstätte werden die Einzelschicksale mit dem historischen Ort in Bezug gesetzt und Informationen zum Antisemitismus in der NS-Zeit gegeben. In einem Nachgespräch werten die Teilnehmenden ihre Eindrücke aus dem Rundgang aus und können ausgewählte Häftlingsbiografien nachbereiten.
Glaube in der Diktatur
Glaube in der Diktatur
Religion und Kirche im Nationalsozialismus
Der Schwerpunkt-Rundgang behandelt die Themen Glaube und Religion in der NS-Zeit und stellt Biografien wichtiger Akteure vor. Hier wird besonders auf die religiösen Häftlinge eingegangen. Optional möglich ist auch eine Filmdiskussion zu „Der neunte Tag“, einem Film von Volker Schlöndorff, der auf dem Tagebuch des Luxemburger Priesters Jean Bernard über seine Zeit im Konzentrationslager Dachau beruht. Der Rundgang wird durch ein vertiefendes Gespräch abgeschlossen.
Antisemitismus
Antisemitismus
Geschichte und Gegenwart judenfeindlicher Vorurteile und Gewalt
Dieses Angebot beschäftigt sich ausführlich mit Fragen der Geschichte und Ideologie sowie mit aktuellen Entwicklungen und Brennpunkten des Antisemitismus in Deutschland und Europa. Zur Sprache kommen auch Formen jüdischen Lebens im heutigen Deutschland. Der Rundgang über das Gelände der KZ-Gedenkstätte hat den Schwerpunkt Antisemitismus / jüdische Häftlinge und beinhaltet ein Handlungstraining, das Argumente und Wissen gegen Irrtümer, antisemitische Meinungen und Verschwörungsmythen aufzeigt. Je nach Interesse der Gruppe können unterschiedliche Schwerpunkt-Themen ausgewählt werden.
Organisatorische Hinweise
Organisatorische Hinweise
für Schwerpunktrundgänge und Seminare
Teilnehmer*innen und Vorbereitung
- Schwerpunkt-Rundgänge und Seminare eignen sich für Jugendliche ab ca. 15 Jahre und für Erwachsene.
- Besondere Vorkenntnisse zur Thematik sind nicht erforderlich.
- Wenn Sie möchten: Ihr*e Referent*in berät Sie gerne über Möglichkeiten der Vor- und Nachbereitung des gewählten Themas. Diese Vor- und Nachbereitung kann auch auf Anfrage in der Verwaltung digital erfolgen. Zeitaufwand hierfür je ca. eine Schulstunde.
Referent*in
Während Ihres Aufenthaltes in der Gedenkstätte betreut Sie ein/e gedenkstättenpädagogische/r Mitarbeiter/in des Dachauer Forums. Diese haben sich ergänzend zur allgemeinen Ausbildung für die Gedenkstättenarbeit in einem mehrmonatigen Workshop zu einem oder mehreren unserer Schwerpunktthemen inhaltlich und methodisch weitergebildet. Kontaktdaten der Referent*innen erhalten Sie auf der Buchungsbestätigung.
Anmeldung
Die Auswahl Ihres Schwerpunktthemas und die Anmeldung erfolgen über unser Online-Anmeldeformular. Gerne können Sie uns bei Fragen noch vorab kontaktieren: rundgang@dachauer-forum.de
Schwerpunkt-Rundgang: Dauer und Kosten
- Ein Schwerpunkt-Rundgang kann 4 oder 6 Stunden dauern. Dieser Zeitrahmen erlaubt eine eingehendere und vielfältigere Auseinandersetzung mit der Thematik, insbesondere in den abschließenden Vertiefungen. Zeitlich eingeplant ist eine ca. 30-minütige Pause.
- Kosten pro Gruppe bis 30 Teilnehmer*innen: 140 € für 4 Stunden, 190€ für 6 Stunden
- Übrigens: Von der Dauer eines Schwerpunkt-Rundgangs und auch eines Seminares fühlen sich die meisten Teilnehmer*innen keineswegs überfordert, so der Tenor zahlreicher Rückmeldungen. Der authentische Ort, die brisante Thematik, häufige Orts- und Methodenwechsel, bewirken ein anhaltend intensives Lernklima.
Treffpunkt
Informationsschalter im Besucherzentrum. Zur Verpflegung bitte Lunchpakete mitbringen oder nehmen Sie Kontakt auf mit dem Bistro im Besucherzentrum unter www.enzmann-wilhelm-gastronomie.de
Verspätung und Stornierung
Verständigen Sie bitte bei Verspätung die Mitarbeiter*innen des Besucherservice unter Tel. 08131/66997-135. Andernfalls verlassen die Referent*innen nach 30 Minuten die Gedenkstätte. Stornierungen sind bis 14 Tage vorher kostenlos, bis 3 Tage vorher 50%, 3-0 Tage vorher 100% Gebühr. Bitte melden Sie sich unter rundgang@dachauer-forum.de
Digitale Angebote zur politischen Bildung
für Gruppen in der KZ-Gedenkstätte
Während der pandemiebedingten Schließung der KZ-Gedenkstätte Dachau hat das Dachauer Forum digitale Angebote zu verschiedenen Aspekten der Geschichte des Konzentrationslagers Dachau entwickelt. Während die Angebote „Häftlingsschicksale“, „Jüdische Häftlingsschicksale“ und „Glaube in der Diktatur“ biografisches Arbeiten in den Mittelpunkt stellen, arbeiten die Seminare „Antisemitismus“ und „Rassismus und Diversität“ mit starken Gegenwartsbezügen.
Konzipiert wurden alle Angebote als Blended Learning-Angebote, bei denen die Vor- und/oder Nachbereitung online stattfindet und der Gedenkstättenrundgang vor Ort durchgeführt wird. Seminare können auf Anfrage aber auch komplett digital oder komplett vor Ort angeboten werden.
Alle Angebote können je nach Wunsch an einem Tag stattfinden oder auf mehrere Treffen aufgeteilt werden. Kosten für 4 Stunden 160€. Das Angebot kann nach Absprache zeitlich verlängert werden. Hierfür entstehen Mehrkosten. Für weitere Informationen und zur Buchung eines Angebots für Ihre Gruppe wenden Sie sich bitte an Carolin Connerth.
Häftlingsschicksale - Leben und Leiden im KZ Dachau
Häftlingsschicksale
Leben und Leiden im KZ Dachau
Dieses Angebot kann je nach vorheriger Absprache rein digital oder mit digitaler Vor- und Nachbereitung eines vor Ort durchgeführten Rundgangs stattfinden. Dauer: 4 Stunden. Kosten: 160 €.
Inhaltlich stehen bei diesem Angebot das Leben und Leiden einzelner Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau im Mittelpunkt. Die Gruppe nähert sich mit der Hilfe von Biografien aus dem Dachauer Gedächtnisbuch dem Schicksal einiger Gefangener an. Die Teilnehmer*innen erhalten im Vorfeld Gedächtnisblätter mit Biographien zur Bearbeitung, die dann vor Ort präsentiert werden. Auch ein Film steht zur Vorbereitung zur Verfügung. Während der digitalen Vorbereitung erhalten die Teilnehmenden Informationen zur NS-Zeit und zur Geschichte der Konzentrationslager. Bei einem (digitalen oder tatsächlichen) Rundgang über das Gelände der KZ-Gedenkstätte werden diese Einzelschicksale mit dem historischen Ort in Bezug gesetzt. In einem Nachgespräch werten die Teilnehmenden ihre Eindrücke aus dem Rundgang aus und können ausgewählte Häftlingsbiografien nachbereiten.
Jüdische Häftlingsschicksale - Leben und Leiden jüdischer Gefangener im KZ Dachau
Jüdische Häftlingsschicksale
Leben und Leiden jüdischer Gefangener im KZ Dachau
Dieses Angebot kann je nach vorheriger Absprache rein digital oder mit digitaler Vor- und Nachbereitung eines vor Ort durchgeführten Rundgangs stattfinden. Dauer: 4 Stunden. Kosten: 160 €.
Inhaltlich stehen bei diesem Angebot das Leben und Leiden einzelner jüdischer Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau im Mittelpunkt. Die Gruppe nähert sich mit der Hilfe von Biografien aus dem Dachauer Gedächtnisbuch dem Schicksal einiger Gefangener an. Die Teilnehmer*innen erhalten im Vorfeld Gedächtnisblätter mit Biographien zur Bearbeitung, die dann vor Ort präsentiert werden. . Auch ein Film steht zur Vorbereitung zur Verfügung. Während der digitalen Vorbereitung werden Informationen zur Rolle des Antisemitismus in der NS-Zeit sowie die Hintergründe und Besonderheiten der Gruppe der jüdischen Gefangenen im Konzentrationslager Dachau erarbeitet. Bei einem Rundgang über das Gelände der KZ-Gedenkstätte werden die Einzelschicksale mit dem historischen Ort in Bezug gesetzt. In einem Nachgespräch werten die Teilnehmenden ihre Eindrücke aus dem Rundgang aus und können ausgewählte Häftlingsbiografien nachbereiten.
Glaube in der Diktatur - Religion und Kirche im Nationalsozialismus
Glaube in der Diktatur
Religion und Kirche im Nationalsozialismus
Dieses Angebot kann je nach vorheriger Absprache rein digital oder mit digitaler Vor- und Nachbereitung eines vor Ort durchgeführten Rundgangs stattfinden. Dauer: 4 Stunden. Kosten: 160 €.
Das digitale Angebot behandelt die Themen Glaube und Religion in der NS-Zeit und stellt Biografien wichtiger Akteure vor. Ein (digitaler oder tatsächlicher) Rundgang über das Gelände der KZ-Gedenkstätte geht besonders auf die religiösen Häftlinge ein. Optional möglich ist auch eine Filmdiskussion zu „Der neunte Tag“, einem Film von Volker Schlöndorff, der auf dem Tagebuch des Luxemburger Priesters Jean Bernard über seine Zeit im Konzentrationslager Dachau beruht.
Antisemitismus - Geschichte und Gegenwart judenfeindlicher Vorurteile und Gewalt
Antisemitismus
Geschichte und Gegenwart judenfeindlicher Vorurteile und Gewalt
Dauer: 4 Stunden. Kosten: 160 €.
Dieses Angebot beschäftigt sich ausführlich mit Fragen der Geschichte und Ideologie sowie mit aktuellen Entwicklungen und Brennpunkten des Antisemitismus in Deutschland und Europa. Zur Sprache kommen auch Formen jüdischen Lebens im heutigen Deutschland. Enthalten sind dabei auch ein (digitaler oder tatsächlicher) Rundgang über das Gelände der KZ-Gedenkstätte mit dem Schwerpunkt Antisemitismus / jüdische Häftlinge und ein Handlungstraining, das Argumente und Wissen gegen Irrtümer, antisemitische Meinungen und Verschwörungsmythen aufzeigt. Je nach Interesse der Gruppe können unterschiedliche Schwerpunkte ausgewählt werden.
Rassismus und Diversität - Geschichte und Gegenwart rassistischer Diskriminierung
Rassismus und Diversität
Geschichte und Gegenwart rassistischer Diskriminierung
Dauer: 4 Stunden. Kosten: 160 €.
In diesem Angebot setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit historischem und aktuellem Rassismus in Deutschland auseinander. Dabei kommt sowohl die rassistische Gesellschaftsordnung der NS-Zeit als auch (Alltags-)Rassismus in der heutigen Vielfaltsgesellschaft zur Sprache. Enthalten sind auch ein (digitaler oder tatsächlicher) Rundgang über das Gelände der KZ-Gedenkstätte, der den Schwerpunkt auf die Vielfalt der Häftlingsgesellschaft legt, und ein Handlungstraining, das Argumente und Wissen gegen (alltags-)rassistische und diskriminierende Meinungen und Vorurteile aufzeigt.
Vorbereitung
auf den Gedenkstättenbesuch
Die Gedenkstätte
Öffnungszeiten täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr, der Eintritt ist frei. Wir empfehlen Ihnen, wenn möglich, die Gedenkstätte in den Monaten September bis März zu besuchen, weil in den Monaten April bis Juli der Besucherandrang extrem hoch ist.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
aus München mit S 2 Dachau / Petershausen oder Altomünster (Fahrzeit ca. 20 Minuten vom Hauptbahnhof München bis Dachau) und ab Bahnhof Dachau Bus Nr. 726 Richtung „Saubachsiedlung“ bis zur KZ-Gedenkstätte (Fahrzeit ca. 10 Minuten)
Anfahrt mit PKW/Bus und Parken
über die A8 oder A9, die KZ-Gedenkstätte liegt im Stadtteil Dachau-Ost und ist gut ausgeschildert. Neben der KZ-Gedenkstätte befindet sich ein gebührenpflichtiger Parkplatz.
Anschriften
Parkplatz der KZ-Gedenkstätte Dachau, Alte Römerstraße 73, 85221 Dachau
Besucherzentrum, Information und Eingang zur KZ-Gedenkstätte, Pather-Roth-Str. 2a, 85221 Dachau
Materialien und Literatur
- Jean Bernard, Pfarrerblock 25487. Dachau 1941-42, Luxemburg: éditions Saint Paul 2004.
- Gabriele Hammermann, Stefanie Pilzweger-Steiner, KZ-Gedenktätte Dachau. Ein Rundgang, München 2018.
- Max Mannheimer, Spätes Tagebuch: Theresienstadt – Auschwitz – Warschau – Dachau, München: Piper 2010 [EA 1985].
- Nico Rost, Goethe in Dachau, Berlin: Volk & Welt 1999 [EA 1948].
- Stanislav Zámeçník, Das war Dachau, Frankfurt/Main: Fischer TB 2006 [EA Luxemburg 2002].
- Online-Angebote der KZ-Gedenkstätte
Unsere Referent*innen
Die Referent*innen sind Bürger*innen aus Dachau, München und der Region, die die pädagogische Arbeit in der KZ-Gedenkstätte auf Honorarbasis ausüben. Sie haben sich in einem Ausbildungskurs qualifiziert und nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil.
Folgende Referent*innen sind für das Dachauer Forum tätig:
Emma Alborghetti, Giles Bennett, Karin Birnstiel, Viola Bögeholz-Rastelli, Verena Brunel, Claudia Buchfelder, Burger Stefan, Claudia Candidori-Girard, Kerstin Cser, Clarissa Cutillo, Dr. Doris Danzer, Karin Dinger-Tausche, Davida Düring, Franziska Düring, Angelika Eisenmann, Klara Hedwig Esters, Luisa Ferrero-Heinz, Brigitte Fiedler, Stefania Gavazza-Zuber, Sr. M. Elinor Grimm, Eva Gruberova, Michael Haas, Frédérique Hägele, Hans-Peter Hagedorn, Martina Henrici, Brigitte Hillreiner, Frank Hoffmeister, Bernhard Ismayr, Eba Jänsch, Dr. Tanja Jörgensen-Leuthner, Ilse Keßler, Nina Kiel, Maria Knöpfle, Dr. Monika Kraemer, Bernd Kroeger, Dr. Tobias Kroeger, Franz Kronseder, Dr. Simon Lattke, Julia Leithoff, Bettina Lerchenmüller, Monika Lücking, Lilly Maier, Raffaela Merlini Zanghi, Gerd Modert, Stefanie Montrone, Dr. Elly Ott, Dr. Christiane Otzdorff, Christine Plitt, Josef Pröll, Maurizia I. Puglia, Sabine Puhlfürst, Sibylle Reinicke, Zbigniew, Rejek Czaplicki, Dr. Jörn Retterath, Helmut Rez, Rebecca Ribarek, Anja Riedel, Hans-Peter Riemann, Antje
Roser-Huckle, Nina Schiffner, Lili Schlumberger-Dogu, Ludwig Schmidinger, Gisela Schober, Bernhard W. Schoner, Rosemarie Schreiner, Matthias Schüßler, Kilian Schultheiß, Diakon Klaus Schultz, Karin Schwenke, Bernhard Selmaier, Dr. Marc Stegherr, Nicole Steng, Hans Thiele, Stefan Treiber, Ulrich Unseld, Manuela Walenta, Samuel Whitehouse und Peter Wolter
Weitere Kontaktstellen und Links
- Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
- Förderverein für Internationale Jugendbegegnung und Gedenkstättenarbeit Dachau
- Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau
- Josef-Effner-Gymnasium Dachau
- Katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte
- Karmel Hl. Blut (Kloster)
- KZ-Gedenkstätte Dachau
- Bistro und Cafe im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte
- Max-Mannheimer-Haus
- Online Gedenkstättenforum
- Stadt Dachau – Tourist-Information
- Stiftung Topographie des Terrors
- Verein „Zum Beispiel Dachau“
- Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau/ Aktion Sühnezeichen
- Vorbereitung für Schulklassen
Qualifizierungskurs für die Bildungsarbeit in der KZ-Gedenkstätte Dachau
In Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Dachau und dem Max-Mannheimer-Studienzentrum bietet das Dachauer Forum einen Qualifizierungskurs für die Bildungsarbeit in der KZ-Gedenkstätte Dachau an. Die Teilnehmer werden dabei für ihre künftige Arbeit mit den Besuchern der Gedenkstätte umfassend vorbereitet. Der Kurs erstreckt sich über einen Zeitraum von ca. acht Monaten und umfasst drei Abschnitte:
- Vermittlung und Erarbeitung von Wissensgrundlagen und praktischen Aspekten der Gedenkstättenarbeit (etwa fünfmonatige Unterrichts- und Praxisphase)
- Hospitationsphase (ca. 2 Monate)
- Abschlussprüfung
Wer den Kurs erfolgreich absolviert, kann für die drei Trägerinstitutionen Führungen in der Gedenkstätte durchführen und bei entsprechender Weiterbildung auch Seminare anbieten. Gesucht werden insbesondere Interessenten mit sehr guten Fremdsprachenkenntnissen in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Wenn Sie sich für die Teilnahme am nächsten Qualifizierungskurs interessieren, schreiben Sie bitte an rundgang@dachauer-forum.de oder rufen Sie uns an.